Schulen 4.0, wie führen wir Schulen in die Zukunft?

Anschluss:

Wichtig sind Bandbreite und Zuverlässigkeit (also keine Ausfälle oder Unterbrechungen).

Angenommen, alle Schüler hätten mobile Endgeräte und würden diese viel im Unterricht einsetzen. Die größte Bandbreite brauchen Videostreams. Um die einigermaßen ruckelfrei zu sehen, braucht man mind. 2,4 Mbit/sec, bei 500 Schülern, wenn alle gleichzeitig schauen, also 1,2 Gigabit/sec. Da aber sicher nicht alle Schüler gleichzeitig streamen und andere Nutzungen weniger Bandbreite brauchen, wäre ein guter Durchschnittswert 0,5 Mbit/sec. Das wären dann für die Schule mindestens 250 Mbit/sec für eine gute Versorgung, vor allem wenn es auch ein WLAN an der Schule gibt. Entsprechend größere Schulen bräuchten dann entsprechend mehr Bandbreite beim Anschluss, Tendenz steigend, da auch Nutzungen zunehmen. 

Forderung: Glasfaseranschluss für alle Schulen, nur so sind diese zukunftssicher! (SPD-Antrag: Schulen im Förderprogramm Gewerbegebieten gleichstellen)

Digitales Klassenzimmer:

Noch hat keiner in der Staatsregierung versucht dies näher zu definieren, deshalb hier ein kleiner Annäherungsversuch:

Smartboard: Das ist eine Tafel, auf die ein Bild projiziert wird, auf dem man mit „digitalen Stiften“ schreiben kann, oder eben Inhalte vom angeschlossenen PC anzeigen kann. Sozusagen eine Kombination aus Tafel und Beamer mit Internetanschuss. Bemerkung: nicht unbedingt beliebt bei allen Lehrern. Denn je komplexer die Technik, desto störanfälliger.

Deshalb ziehen viele ein Whiteboard vor: Weiße Tafel, auf der mit Stiften geschrieben wird, in Kombination mit einer Beamer-Projektionsfläche. Damit kann man beides parallel betreiben. Auch an den Beamer kann man einen PC mit Internetzugang anschließen.
Ebenfalls denkbar ist ein WLAN an der Schule auch für Schüler, damit diese im Unterricht das Internet für Recherchen nutzen können.
Nötig wäre hier die Möglichkeit für Lehrer (vor allem bei BYOD (bring your own device)), das WLAN für Schüler an- und abzuschalten, da sonst Schüler dies in den Pausen oder im Unterricht nutzen könnten, um private Inhalte wie Updates oder Filme runterzuladen, dies hätte enorme Auswirkungen auf die nötige Bandbreite an der Schule.

Bemerkung: Technik allein macht noch keinen guten Unterricht. Sie muss allerdings 100% zuverlässig funktionieren und es muss in der Schule einen Ansprechpartner geben, der Probleme schnell beheben kann. So schnell, wie ein Hausmeister eine Glühbirne wechselt. 

Forderung: Ausreichend Vollzeitstellen für Systemadministratoren, nicht nur 3 – 5 Anrechnungsstunden für eine Lehrkraft wie jetzt. Wenn jeder Schüler ein mobiles Endgerät hat, reden wir von 3 Vollzeitstellen bei einer kleinen Schule von 500 Schülern.

Geräte:

Wenn wir gute Bildung als unabhängig vom Geldbeutel der Eltern definieren, können wir uns nicht für BYOD aussprechen, also dass jeder sein eigenes privates Gerät mitbringt und nutzt, sondern die Schule sollte Geräte stellen.

Mobile Geräte funktionieren über Akkus. Jedes Klassenzimmer bräuchte also einen Ladeschrank, in dem nach dem Unterricht die Geräte eingeschlossen und geladen werden. Kosten pro Stück ca 1000 €. Außerdem müssen diese Schränke abgesicherte Leitungen haben, damit nicht jedesmal ein Kurzschluss das Laden beendet.

Ein mobiles Endgerät kostet ca. 500 Euro. Es braucht eine professionelle Software, die Fernwartung möglich macht (sonst müsste ein neuer Softwarebaustein auf jedes Gerät einzeln aufgespielt werden!), Kosten ca. 5000 Euro.

Schüler gehen mit Geräten oft nicht sehr sorgsam um. Da muss die Frage geklärt werden, wer für Schäden aufkommt (analog zu Schulbüchern die Eltern?).

Ganz wichtig: Mobile Endgeräte sollten nur zusätzlich zu Computerräumen existieren, da die Möglichkeiten eines Tablets viel zu eingeschränkt sind im Vergleich zu einem PC. Informatikunterricht am Gymnasium ist beispielsweise an einem Tablet nicht möglich. Für die angesprochene Schule sind 2 Räume mit je 30 Rechnern nötig.

Forderung: Schnellstmögliche Klärung unter Einbeziehung von Experten und Praktikern der Grundsatzfrage, ob Schulen mit Computerräumen und mobilen Endgeräten ausgestattet werden sollten oder nur mit einem von beiden, eventuell differenziert nach Schulart.

Serverkapazitäten

Unsere Modellschule: Ausgerüstet mit zwei Computerräume mit je 30 Rechnern, 5 Lehrerrechnern und 5 Verwaltungsrechnern, sowie 8 Druckern und 20 Beamern.

Jeder Rechner hat ein Betriebssystem, das man startet und damit arbeitet. Dieses benötigt Ressourcen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Schulnetz zu organisieren.

Erste: Alle Rechner starten ihre eigene Installation des Betriebssystems, die Software ist also lokal auf dem Rechner. Der Server bräuchte dann nur folgende Aufgaben übernehmen:
Zentrale Datenablage (damit Schüler und Lehrer und Sekretariat untereinander Dateien auf dem Server ablegen und lesen können),
zentrale Einstellungen speichern (der Server merkt sich, dass der Schüler XY zuletzt folgende Einstellungen getätigt hatte, und wenn sich der Schüler an irgendeinem Rechner wieder anmeldet, werde diese Einstellungen wieder übertragen),
zentrale Installationen ausführen (falls ein Rechner nicht mehr bootet (neu startet), dann sollte es möglich sein, dass der Server diesem Rechner ein neues Windows „zuschickt und installiert“). Diese Aufgaben sind alle mit einem relativ schwachen Server zu bewerkstelligen, Kosten für Server unter 2000 €.

Zweite: Jeder Schülerrechner ist nur ein „Thin Client“, also ein Rechner, auf dem gar kein richtiges Betriebssystem installiert ist. Sondern der Server startet für jeden Client eine Betriebssysteminstanz und der Client schickt nur Maus- und Tastaturereignisse an den Server und erhält vom Server die Bildinformationen zurück, die dann auf dem Monitor angezeigt werden. Dieses Setup erfordert einen extrem starken, teuren Server, dafür sind die Clients etwas günstiger (Server zwischen 5000 € und 10000 €, Client ca. 200 €).

Für alle Lösungen braucht es professionelle Software, die entsprechend kostet.

Schnellstmögliche Klärung, welches Setup für Schulen am sinnvollsten ist und in einem guten Preis-Leistungsverhältnis steht.

Privatisierung:

Sicher kann man über Privatisierung von Wartung und Aufrechterhaltung des Systems nachdenken. Solche Wartungsverträge gehen allerdings über Jahre und machen große Probleme, sollte die Firma nicht den Erwartungen entsprechen. Wer übernähme dann die Auseinandersetzung mit der Wartungsfirma? Das müsste der Schulträger machen, was unendliche Bürokratie nach sich zöge. Außerdem fehlt in den Schulen im Gegensatz zu Unternehmen der finanzielle Anreiz dafür zu sorgen, dass „der Laden läuft“. Deshalb sehe ich hier noch massiven Klärungsbedarf.

Zusammenfassende Hauptforderung:

Glasfaseranschluss für alle Schule umgehend und auf Kosten des Freistaats. Umgehende Bildung einer Expertengruppe im Kultusministerium mit Experten und Schulpraktikern sowie Kommunalvertretern. Hier werden für Schulen sowohl Hardware-Setups als auch Software-Setups zusammengestellt. Diese werden dann vom Freistaats zentral eingekauft (spart Geld, Zeit und Bürokratie), ausgeliert und installiert. Je mehr Schulen ein einheitliches System haben, desto homogener und wartungsfreundlicher wird Digitalisierung an Schulen.
 

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